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„DIE EINFACHE GEBRAUCHSFORM“

Foto: Siegfried Lachmann

Formensammlung Lachmann
Bäuerliche und bürgerliche Keramik
des 17. bis Mitte des 20. Jahrhunderts

Aus der Rede zur Ausstellungseröffnung am 25.09.2010 von Dorothea Nerlich:

Die in der Ausstellung zu sehenden Stücke sind Zeugnisse keramischer Hochkultur Deutschlands aus dem 17. bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Zu sehen sind beispielsweise Krüge und Kannen, Butterfässer, Backformen mit den wunderbarsten ornamentalen Details, Fässer für Gurken und Sauerkraut, Wärmflaschen, drahtumflochtene Gefäße, Zubindetöpfe und Gärtöpfe mit Doppelrand.

Alle diese gesammelten Gefäße sind irgendwann zum Kochen, Backen, Braten, Bevorraten und Transportieren benutzte Formen gewesen; ihre Schönheit bewegt unser Herz und unseren Verstand. Sie erscheinen uns als Einzelstück wie eine Kostbarkeit, überzeugen jedoch besonders auch in ihren vielfältigen Variationen in der Gruppe. Obwohl ursprünglich zum Gebrauch bestimmt und auch benutzt – stehen sie auf den Sockeln mit der gestalterischen Kraft einer Plastik.

Als Bürger der Stadt Potsdam trägt Siegfried Lachmann mit seiner Sammlung in ganz wunderbarer Weise dazu bei, dieses Haus mit Leben zu erfüllen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Denn eines treibt ihn wie jeden Sammler um:
Die Verantwortung für den Erhalt des Gesammelten, für die Gegenstände, die beschützt werden müssen, damit sie nicht verlorengehen – für diejenigen, die nach uns kommen. Es ist zu hoffen, dass die Stadt aus Fehlentscheidungen der Vergangenheit gelernt hat. Das Schicksal der Fayencesammlung Heiland, einer Sammlung von europäischem Format, darf sich nicht wiederholen. Die Sammlung wurde durch das Desinteresse der Ende der 20er Jahre in der Stadt Verantwortlichen in alle Winde zerstreut. Ihnen als Besucher dieser Ausstellung wünsche ich Freude beim Betrachten der wunderbaren Keramiken.

 
 
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